Unternehmen

eniline – Das Schweizer Familienunternehmen

Geschichte

Hinter eniline GmbH steht ein Schweizer Familienunternehmen. Familienunternehmen haben Geschichte(n). Wie alles begann:

12. Mai 1973 in Trimbach, SO

„Also gut, dir zuliebe“ murmelte er liebevoll zu seiner Frau auf ihre Frage, ob er denn auch gerne einen Kaffee hätte. Sonnenstrahlen trafen in hellem Schein durchs Fenster auf seine seidenglänzende Krawatte, welche perfekt auf die Manschettenknöpfe abgestimmt war, was er aber im Moment nicht bemerkte. Schliesslich hatte er die Augen immer noch geschlossen und räkelte sich schlaftrunken auf dem eleganten Sessel, auf welchem er sich jeden Samstag nach dem Essen seinen wohlverdienten Mittagsschlaf gönnte. Die vielen Finanzberatungen von voriger Woche interessierten ihn heute nicht. “Ich gehe vorher noch kurz füttern”, sagte er, während er sich gemächlich erhob, was sie mit einem vorausahnenden Nicken quittierte. Mit Stolz beobachtete sie ihn in seinem perfekt sitzenden Massanzug, wie er mit aufrechtem Gang das Haus verliess, um nach seinen Zuchthasen zu sehen. Ein wenig musste sie dennoch den Kopf schütteln.

12. Mai 1973 in Oberbipp, BE

“Sehen Sie Frau Schaad, genau das ist das Problem. Diese Sohle kann ja nicht halten! Bei einem echten Massschuh muss die Sohle mit dem Schaft kreuzvernäht sein!” Mit wenigen, aber sehr gekonnten Handgriffen zerlegte er Frau Schaads Schuh und machte sich sofort daran, den Rahmen einzustechen. „Ich mache es heute noch fertig. Sie brauchen die Schuhe morgen sicher zum Kirchgang“, schmunzelte er. Dabei war ihm anzumerken, mit welcher Hingabe er sich seiner Handwerkskunst widmete. Hier war seine Welt, inmitten der Ledernähmaschinen, seinen Werkzeugen, der Gestelle mit den unzähligen hölzernen Schuhleisten, Schäfte und Muster. Die Luft war geschwängert vom typischen Geruch von Leder und Leim.

Die Rede ist von zwei Männern und ihren Leidenschaften. Es sind zwei Grossväter.
Sie haben ihre Liebe zu edlen Materialien, zur Mode und massangefertigten Anzügen und Schuhen in ihren Genen weitervererbt:

5. Jan. 2012, in Wabern, BE, und in Bangkok, Thailand

Drei Enkel der beiden Grossväter diskutieren per Videochat Details der eingegangenen Bestellungen.
Sowohl im Schweizer Showroom wie im thailändischen Schneideratelier sind überall die beiden GG des Labels Gianni Gualtiero zu sehen. Die jungen Männer sind stolz auf ihre Grossväter. Der eine – mütterlicherseits –  hiess Hans oder Gianni. Sie hatten ihn als gutgekleideten Banker in bester Erinnerung, sowie auch die Grossmutter, die sich ab und zu nervte, weil ihr Gatte sogar im guten Anzug und in Krawatte seine geliebten Kaninchen fütterte.
Der andere – väterlicherseits – hiess Walter oder Gualtiero. Oft hatten sie seine beeindruckende Handwerkskunst bewundert und schon als kleine Buben von ihm gelernt, ihre Schuhe stets aufs Beste zu bürsten und zu polieren.
So erstaunt es nicht, dass die drei zusammen mit ihrer Mutter ein Geschäft mit massgeschneiderten Anzügen eröffneten. Eine Vision war geboren und Familientradition lebt weiter.

27. Juli 2022, an der Junkerngasse 58, Bern, BE

Die Vision ist schon älter als ein Jahrzehnt und wird gelebt – mehr denn je. Seit 2017 arbeitet das mittlerweile vierzehnköpfige eniline Team mit Herzblut im einzigartigen Concept-Store inmitten der Berner Altstadt. Es hat sich viel getan: Die massgeschneiderten Kleider werden unterdessen mehrheitlich in Europa produziert, weltweit beste Qualität ist Voraussetzung. Viele berühmte und nicht berühmte Kunden wurden in tausenden von Stunden beraten und eingekleidet. Unzählige Gäste kommen einfach zum Verweilen in der gemütlichen Bar. Dutzende Konzerte und Events haben die stilvollen Räume von eniline schon gesehen. Ein Buch wurde geschrieben über die Geschichte von eniline. Weltweite Krisen verlangten und verlangen immer noch viel Durchhaltevermögen. Aber eines ist geblieben: Die Freude.
Womöglich genau deswegen ziert die hölzerne Schaufensterumrandung in der Junkerngasse den Slogan, welchen eniline seit der Gründung beschreibt:
“Viele machen Kleider. Wir machen Leute.”